Energydrinks sind nicht nur verzichtbar, sondern auch gefährlich

Die süßlichen Wachmacher aus den schlanken Dosen sind gerade bei jungen Menschen sehr beliebt – doch sie enthalten reichlich Zucker, Koffein und Säuren und sind damit gesundheitsschädlich.

Im letzten Jahr erregte der Tod eines eigentlich gesunden 16-Jährigen in den USA mediale Aufmerksamkeit: Er hatte via Energydrinks so viel Koffein konsumiert, dass es zu letalen Herzrhythmusstörungen führte. Unterhalb des öffentlichen Radars bleiben die zahlreichen Fälle, in denen Jugendliche kollabiert in die Notaufnahmen eingeliefert werden, weil eine Mischung aus Energydrinks, Alkohol, körperlichen Strapazen (Tanzen) und Dehydrierung ihren Organismus „in die Knie“ gezwungen hat.

Ab 150 Milligramm Koffein pro Liter gelten Getränke als Energydrinks. Die meist grenzwertig gesüßten Wachmacher enthalten aber auch gern mal die doppelte Dosis. Das kann insbesondere bei Kindern schnell zu einer Überdosierung führen. Doch das Koffein ist bei Energydrinks gar nicht mal die problematischste Zutat.

„Der Zuckergehalt der Energydrinks wird oft unterschätzt. Eine kleine Dose enthält gern mal das Äquivalent von neun Stück Würfelzucker. Damit hat ein Kind oder Jugendlicher seinen Tagesbedarf bereits mehr als gedeckt“, erklärt der Kinderarzt Kyros Mani, der in Berlin-Wittenau niedergelassen ist. „In aller Regel bleibt es aber nicht bei dieser Zuckermenge, und damit besteht ein hohes Übergewichts- und Fettleibigkeits-Risiko. Eltern sollten ihren Kindern daher – und wegen des hohen Koffeingehalts – dringend von Energydrinks abraten.“

Auch die Zähne leiden
Wer oft Energydrinks zu sich nimmt, riskiert zudem seine Zahngesundheit. Der Zucker ist dabei keineswegs der Haupt-Übeltäter: Energydrinks enthalten viel Säure. Diese greift den Zahnschmelz aggressiver an als beispielsweise Phosphorsäure, die in Cola enthalten ist. Die Folge heißt oftmals Karies.

Softdrinks wie Cola bilden allerdings auch keine empfehlenswerte Alternative, denn auch sie sind überzuckert und enthalten schädliche Säuren, gegebenenfalls zudem Koffein. Kinder sollten idealerweise schon früh ans Wassertrinken gewöhnt werden, denn das einfachste Getränk ist auch das gesündeste.