„Tag des brandverletzten Kindes“ soll Gefahrenbewusstsein stärken

Was tun, wenn sich das eigene Kind verbrannt oder verbrüht hat? Diese und verwandte Fragen soll der Aktionstag am 7. Dezember in den öffentlichen Fokus rücken.

Die noch heiße, aber nicht mehr bedeckte Herdplatte, das gerade benutzte Bügeleisen, die Teetasse mit soeben aufgebrühtem Wasser: Gefahrenquellen für Verbrennungen und Verbrühungen gibt es im Haushalt reichlich, und Eltern können nun einmal nicht in jeder Minute ihren Nachwuchs im Blick behalten. Folglich kommt es in Deutschland Tag für Tag zu medizinischen Notfällen, weil Kinder sich verbrennen oder verbrühen.

Sich als Eltern oder Betreuungspersonen darauf vorzubereiten, damit man weiß, was gegebenenfalls zu tun ist, kann ohne Zweifel nicht schaden. Diesen Gedanken soll auch der „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember fördern, der vom Verein „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder“ initiiert wird. „Über die Beratungshotline von Paulinchen machen wir die Erfahrung, dass Eltern und Bezugspersonen von Kindern nach einem Verbrennungs- oder Verbrühungsfall oft unsicher sind, ob sie richtig reagiert haben“, erklärt die Vereinsvorsitzende Susanne Falk die Motivation.

Ruhe bewahren, 112 anrufen

Wichtig ist es im Falle des Falles zunächst, Ruhe zu bewahren und überlegt zu handeln. Bei schwereren Verletzungen sollte der Rettungsdienst unter 112 verständigt werden, leichtere Fälle behandeln die Kinderärzte. Einige Grundregeln nennt der in Berlin-Wittenau praktizierende Kinderarzt Kyros Mani: „Flammen sollten mit Wasser, einer Decke oder durch Hin- und Herrollen am Boden erstickt, eingebrannte Kleidung keinesfalls von der Haut abgezogen werden. Zur Kühlung von Brandwunden bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes empfiehlt sich handwarmes Wasser, aber nicht bei großflächigen Brandverletzungen, bei Säuglingen oder wenn das Kind bewusstlos ist. Davon, dieses komplett unter die kalte Dusche zu stellen, ist wegen des Unterkühlungsrisikos abzuraten, ebenso davon, im Internet empfohlene Hausmittel wie Öl oder Mehl auf die Brandwunde aufzutragen.“

Laut Paulinchen werden neben Erste-Hilfe-Maßnahmen auch die Rettungskette sowie die Behandlung im Krankenhaus und danach im Blickpunkt des „Tages des brandverletzten Kindes“ stehen.