Warum auch Kinder jetzt zu Hause bleiben sollten
Zwar ist Covid-19 für Kinder und Jugendliche ohne Vorerkrankungen weitgehend ungefährlich, doch im Sinne der Allgemeinheit sollten sie dennoch bei der Eindämmung der Pandemie unterstützen.
Die Dramatik der derzeitigen Lage ist offenbar langsam in den meisten Köpfen angekommen. Auch wenn es schwerfällt: Die Corona-Pandemie verlangt von jedem Einzelnen Einschränkungen, selbst wenn er oder sie selbst nicht zu den Risikogruppen gehört. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, bei denen die Covid-19-Erkrankung nach bisherigem Erkenntnisstand nur sehr selten einen schweren Verlauf nimmt.
„Wenn auch Kinder und Jugendliche in der aktuellen Situation dazu angehalten sind, soziale Kontakte so weit wie möglich zu unterbinden, dann hat das einen guten Grund: Auch ungefährdete Personen können als Überträger des Virus fungieren, und es gibt Anzeichen dafür, dass das bei Kindern besonders häufig vorkommt. Oftmals ohne dass sie auffällige Symptome zeigen“, erklärt der in Berlin-Wittenau praktizierende Kinderarzt Kyros Mani. „Daher tragen Kinder und Jugendliche, die zu Hause bleiben und auf Treffen mit Freunden verzichten, maßgeblich zum Schutz ihrer älteren und gesundheitlich vorbelasteten Mitmenschen bei.“
„Wir werden das Virus besiegen“
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ruft zu vereinten Anstrengungen von Eltern und Kindern auf: „Wenn sich alle solidarisch verhalten, bleiben unsere Praxen arbeitsfähig und wir werden das Virus besiegen!“, ließ BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach verlauten. Der Verband gibt folgende Tipps für die aktuelle Pandemie-Situation:
- Keinesfalls sollte eine Kinderarztpraxis ohne vorherige Anmeldung aufgesucht werden. Bei Corona-Verdacht sollte man sich über die regional dafür geltenden Abläufe informieren und nicht einfach zum Kinder- oder Hausarzt gehen.
- Wenn der Besuch einer Praxis nötig wird, sollte immer ein Mindestabstand von ein bis zwei Metern zu anderen Personen eingehalten werden.
- regelmäßig gründlich mit Seife Hände waschen
- nicht ins Gesicht fassen
- mit den Kindern in die Natur gehen statt auf öffentliche (Spiel-)Plätze
- keine Besuche bei älteren Personen wie den Großeltern oder bei chronisch kranken Personen.
In vielen Arztpraxen gelten derzeit besondere Wochenpläne. Auch Kinderarzt Kyros Mani in Berlin-Wittenau hat bis auf Weiteres die Vorsorgeuntersuchungen U7 bis J2 eingestellt und den Mittwoch für Vorsorge und Impfung gesunder Säuglinge reserviert. Mit solchen Umstellungen soll garantiert werden, dass ernsthaft erkrankte Patienten auch weiterhin auf schnelle und zuverlässige Hilfe zählen können.