Wie schützt man Kinder vor der Bruthitze?
Der „Sahara-Sommer“ belastet auch den Organismus von Kindern und Jugendlichen. Wie Eltern das Risiko von Schwächeanfällen, Sonnenstich und Hitzschlägen ihrer Sprösslinge mindern können.
Ob er nun Ausdruck des Klimawandels ist oder nicht: Der diesjährige Sommer mit seinen Rekordtemperaturen und seiner Trockenheit bringt außergewöhnliche Herausforderungen mit sich. Gesundheitlich besonders gefährdet sind zwar ältere Menschen, doch auch Kindern und Jugendlichen macht die Dauerhitze zu schaffen. In den Kinderarztpraxen landauf, landab werden vermehrt Kinder mit Schwächeanfällen oder anderen hitzebedingten Leiden vorstellig.
Der in Berlin-Wittenau praktizierende Kinderarzt Kyros Mani rät Eltern, sich an bestimmte Vorsichtsregeln zu halten, wenn die Temperatur auf über 25 Grad im Schatten steigt: „Körperliche Strapazen wie Sport sollten Kinder sich draußen nur morgens und vormittags sowie ab dem späten Nachmittag zumuten. Für die Flüssigkeitsaufnahme gilt: An heißen Tagen sollten Kinder mindestens doppelt so viel Wasser zu sich nehmen wie gewöhnlich. Der meist weniger starke Appetit wird am besten mit leichten Speisen gestillt, mit Salaten etwa oder Quarkgerichten. Ein Eis kann man den Kinder natürlich auch hin und wieder gönnen, wobei sich im heimischen Eisfach gefrorene Naturfruchtsäfte oder auch Wassereis eher empfehlen als zuckerlastiges Milcheis. Darüber hinaus gilt bei heißen Temperaturen noch mehr als sonst: 1. auf anziehende Gewitter achten und gegebenenfalls in ein Gebäude gehen, in jedem Fall aber nicht im Wasser verharren, wenn sich Blitze nähern; 2. Babys und Kleinkinder nicht allein im Auto lassen, auch nicht für kurze Zeit!“
Umgang mit Sonnenstrahlung
Die Sonne und ihre in diesen Tagen oft schmerzhaft heißen Strahlen bilden ein Kapitel für sich. Kinderarzt Mani empfiehlt geeignete UV-Schutzkleidung und natürlich eine starke Sonnencreme, deren Lichtschutzfaktor 30 oder 50 betragen sollte. Kinder unter drei Jahren sollten idealerweise gar keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden und auch im Schatten eine Kopfbedeckung tragen. Wenn Kinder in die Sonne gehen, sollten vor allem die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers dick eingecremt werden. Neben Schultern und Füßen zählen dazu die Ohren, der Nasenrücken, die Stirn, die Oberlippe und das Jochbein.
Kommt es zu einem Sonnenbrand, helfen entzündungshemmende Gels, kalte Umschläge oder auch lauwarme Duschen. In kritischen Fällen, wenn sich Blasen bilden, die Haut extrem spannt oder Fieber auftritt, ist dringend ein Besuch beim Kinderarzt anzuraten.